In manchen Branchen werden statt Einzelaufträgen oder Bestellungen Lieferabrufe bevorzugt. Dazu gibt es langfristige Vereinbarungen über Abnahmemengen. Was Lieferanten bei dieser Art der Belieferung beachten müssen und welche Probleme SAP-Systeme hier machen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Ein Lieferabruf ist ein Instrument im Beschaffungsprozess, das im Rahmen von langfristigen Vereinbarungen wie Lieferplänen oder Rahmenverträgen verwendet wird. Dabei werden übergeordnete Verträge zwischen Lieferanten und Kunden abgeschlossen, die Mengen- und Preisvereinbarungen für einen bestimmten Zeitraum festlegen. Der Lieferabruf konkretisiert diese Vereinbarungen, indem er spezifische Liefertermine und genaue Mengen definiert, die innerhalb des festgelegten Zeitraums abgerufen werden sollen.
Seit 2005 arbeitet HARMAN mit verschiedenen SPEEDI-Lösungen von WSW Software und optimiert damit seine Belieferungsprozesse wie z. B. die VMI-Nachschubsteuerung, die Bedarfs- und Kapazitätsplanung, die Analyse des Abrufverhaltens oder die Toleranzlinienprüfung. Auch spezifische OEM-Prozesse werden mit SPEEDI abgedeckt. Alle Lösungen sind nahtlos in das HARMAN SAP ERP System (ECC 6.0) integriert.
SAP bietet umfassende Funktionen für die Abwicklung von Lieferabrufen:
Trotz der Vorteile, die Lieferabrufe für die Planungssicherheit bieten, können Lieferanten auch Nachteile erfahren. Ein wesentlicher Nachteil ist die begrenzte Flexibilität bei Produktions- und Lieferplänen, da sie sich an die festgelegten Abrufmengen und -termine halten müssen. Kurzfristige Änderungen oder Stornierungen von Abrufen durch den Kunden können zu Überproduktionen oder unerwarteten Lagerbeständen führen, was zusätzliche Kosten verursacht. Die Verwaltung von Lieferabrufen kann zudem einen erhöhten administrativen Aufwand bedeuten, insbesondere wenn die IT-Systeme von Lieferant und Kunde nicht nahtlos integriert sind. Außerdem können Lieferanten in eine Abhängigkeit vom Kunden geraten, was ihre Verhandlungsposition bei zukünftigen Vertragsverhandlungen schwächt. Schließlich besteht das Risiko, dass Preisänderungen auf dem Markt nicht zeitnah in bestehenden Lieferplänen berücksichtigt werden können, was zu Margeneinbußen führen kann.
Trotz der umfangreichen Funktionen gibt es in SAP ECC und S/4HANA Bereiche, in denen Funktionen für die Arbeit mit Lieferabrufen fehlen oder verbessert werden könnten:
Diese Lücken erfordern oft individuelle Anpassungen oder den Einsatz von Zusatzlösungen, um die spezifischen Anforderungen eines Unternehmens vollständig abzudecken.
Verbringen Sie in Ihrem Lieferplan-Management zu viel Zeit mit monotonen SAP-Aufgaben? Manuelle Datenänderungen, komplizierte Lieferplananpassungen und zeitraubende Prozesse belasten Mitarbeiter täglich. Dieses Whitepaper zeigt Ihnen verschiedene Wege, wie Sie SAP-Systeme mit praktischen Ansätzen optimieren können.
Diese Probleme können die Effizienz und Zuverlässigkeit der Lieferabrufabwicklung beeinträchtigen. Unternehmen müssen daher sicherstellen, dass sie über die notwendigen Ressourcen und Kompetenzen verfügen, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Dies kann die Investition in zusätzliche Tools, Schulungen oder Beratungsleistungen einschließen, um die EDI- und IDoc-Prozesse zu optimieren.