1. Vorarbeit
Vorarbeit
Dieser Part ist zwar in Grundzügen selbstverständlich, wird häufig aber nur in Grundzügen durchgeführt. Hierbei geht es darum, das Unternehmen schon vor dem Projekt bestmöglich vorzubereiten. Das kann beinhalten:
- Stammdatenpflege: Sind Systeme schon vorhanden, ist dies ein wichtiger Punkt, um ein neues System sauber zu integrieren. Veraltete Daten können gelöscht werden, Datensätze vervollständigt oder notwendige Daten harmonisiert werden.
- Prozessgestaltung: Auch wenn SAP-Systeme oft Standardprozesse beinhalten und viele Unternehmen diese Prozesse auch nutzen wollen: Eine Aufstellung, wie die abzubildenden Prozesse genau ablaufen, welche anschließenden oder vorangehenden Prozesse es gibt, und ob es hier Optimierungspotenzial gibt, ist immer empfehlenswert. Vieles davon spielt auch eine wichtige Rolle, um überhaupt entscheiden zu können, welches System zu den eigenen Prozessen passt. Gute SAP-Beratungshäuser bieten daher solche Analyseworkshops in der Vorbereitung auf Projekte an.
- Verantwortlichkeiten klären: Dieser Punkt passiert meist automatisch. Dennoch ist es wichtig, dass auch schon vor Projektbeginn genau definiert wird, wer bei dem Projekt beteiligt ist, welche Ressourcen dafür freigemacht werden müssen, und welche Rolle von wem eingenommen werden soll. SAP-Projekte sind oft zeitaufwendig und sollten nicht nur alleine mit der IT-Abteilung Ihres Unternehmens abgewickelt werden. Fachabteilungen und auch Anwender sind im besten Fall schon frühzeitig beteiligt und können ihre eigene Perspektive mit einbringen.
TIPP: Stellen Sie sicher, dass alle relevanten Stakeholder (Geschäftsleitung, IT-Abteilung, Endbenutzer) in diese Phase einbezogen sind, um eine umfassende Ist-Situationsanalyse und realistische Zielsetzung zu gewährleisten.
2. Planung
3. Implementierung
Implementierung
Die Implementierung läuft entsprechend der vorher erstellten Planung: Entlang der Vorgaben des Pflichtenhefts oder auch Blueprints wird das System eingerichtet, angepasst und konfiguriert. Darüber hinaus sind bei SAP-Projekten häufig Erweiterungen nötig, um individuelle Unternehmensprozesse abbilden zu können, die nicht vom SAP-Standard abgebildet werden.
TIPP: Setzen Sie bereits hier auf iterative Testphasen, um sicherzustellen, dass die entwickelten Lösungen den Geschäftsanforderungen entsprechen. Frühes und regelmäßiges Testing hilft, Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen.
4. Test- und Schulungsphase
5. Go-live
Im besten Fall läuft der Go-live reibungslos. Für eventuelle Probleme gibt es während der folgenden Hypercare-Phase verfügbare Ressourcen. Ab diesem Zeitpunkt läuft das System produktiv und die Anwender nutzen alle bereitgestellten Funktionen der Softwarelösung.
6. Hypercare-Phase
Hypercare-Phase
Direkt nach dem Go-live können Probleme auftreten, die in der Testphase nicht berücksichtigt wurden. Die erste Phase danach ist also besonders entscheidend: Hier müssen kurzfristig auftretende Probleme möglichst sofort behoben werden. Auch für den Endnutzer ist diese Phase wichtig: Für Fragen oder Bedienungsprobleme können in dieser Anfangsphase zusätzliche Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.
TIPP: Planen Sie einen ausreichenden Support für die Zeit nach dem Go-Live. Ein dediziertes Support-Team kann dabei helfen, Anfangsschwierigkeiten effektiv zu bewältigen.
7. Betrieb und Wartung
In dieser Phase liegt der Fokus darauf, das SAP-System stabil und effizient zu betreiben und sicherzustellen, dass es kontinuierlich an sich ändernde Geschäftsanforderungen und technologische Entwicklungen angepasst wird. Zentral ist dabei, User auch langfristig immer wieder zu schulen, Updates vorzunehmen oder Patches zu installieren, Datensicherheit herzustellen (zum Beispiel über Backup- oder Recovery-Maßnahmen) und
TIPP: Führen Sie eine Post-Implementation-Review durch, um den Projekterfolg zu bewerten und Bereiche für zukünftige Verbesserungen zu identifizieren. Nutzen Sie das Feedback der Anwender für Optimierungen.
8. Eventuell Folgeprojekte
Bei größeren Unternehmen ist es üblich, dass einzelne Systeme erst einmal als Pilotprojekt in einem einzelnen Standort eingführt werden und es danach einen Roll-out in anderen Niederlassungen gibt. Dabei wird die Pilot-Implementierung als Template genutzt. Das Roll-out ist dann üblicherweise schneller und risikoärmer als die Ersteinführung. Alle Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Piloten können dabei genutzt werden. Ein weiterer Vorteil ist die Standardisierung, die dadurch in den Prozessen über mehrere Standorte hinweg entsteht.