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Liefertreue und Zuverlässigkeit mit OTIF bestimmen

Inhalts­verzeichnis

Ein blauer LKW wird an einer Laderampe entladen und dann erneut beladen.

Versprechen sind schön, Zuverlässigkeit ist besser. Eine hohe Liefertreue ist ausschlaggebend für den Erfolg und die Reputation eines Unternehmens, aber was genau wird als Liefertreue bezeichnet und wie ist sie messbar?

Was ist Liefertreue?

Die Liefertreue wird definiert durch die pünktliche Lieferung von Waren oder Dienstleistungen von einem Unternehmen. Essenziell ist dafür sowohl die Lieferung zu einem geplanten Termin (Termintreue) als auch die Lieferung im korrekten Umfang (Mengentreue) an den Warenempfänger.

Die optimale Liefertreue hängt mit dem Lieferzeitpunkt zusammen. Oftmals bestehen konkrete Termine, zu welchen die Lieferung beim Kunden eingehen soll. Andernfalls existieren Lieferzeiträume, in denen Lieferungen erfolgen sollen, welche für etwas mehr Spielraum bei der Erzielung einer optimalen Liefertreue sorgen.  Werden Liefertermine oder -zeiträume eingehalten, erhalten Lieferanten eine gute Bewertung bezogen auf die Liefertreue.

Warum ist eine hohe Liefertreue wichtig?

Zur Produktion von Waren greifen die meisten Unternehmen auf Vormaterialien anderer Unternehmen zurück, die sie im eigenen Fertigungsprozess weiterverarbeiten. Um dies möglichst effizient zu tun und Produktionsausfälle in den eigenen Fabriken zu vermeiden, werden in der Regel sogenannte Sicherheitsbestände der Vormaterialien in den Unternehmen aufgebaut. So ist gewährleistet, dass die Produktion trotz Lieferengpässen bei einem Zulieferer für eine gewisse Zeit weiterlaufen kann.

Der Vorteil: Probleme eines Zulieferers wirken sich nicht direkt auf die Produktion und letztlich Lieferfähigkeit des Unternehmens aus.

Der Nachteil: Das Vorhalten von Sicherheitsbeständen eines Materials benötigt Lagerflächen, sorgt für Aufwände bei der Lagerverwaltung (Einlagerung- und Auslagerung des Materials) und bindet Unternehmenskapital.

Deshalb versuchen die meisten Unternehmen Sicherheitsbestände möglichst gering zu halten oder vollständig zu vermeiden.

Handelt es sich bei den Vormaterialen zudem um keine Massenware, sondern variantenreiche vorkonfigurierte Produkte, wie es häufig in der Automobilindustrie der Fall ist, verschärft sich das Problem, weshalb viele Automobilhersteller von Ihren Zulieferern eine sequenzgenaue Anlieferung (Just in Sequence) der Vorprodukte verlangen. Der Aufbau eines Sicherheitsbestands ist in diesem Fall nahezu ausgeschlossen.

Eine hohe Liefertreue der Zulieferer reduziert letztlich das Risiko eines Produktionsausfalls beim Empfänger der Vormaterialien und ermöglicht es, die Sicherheitsbestände zu reduzieren. Um die Liefertreue eines Unternehmens objektiv zu ermitteln, kann die Kennzahl OTIF bestimmt werden.

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Was bedeutet die Kennzahl OTIF?

Die Kennzahl OTIF ist eine der relevanten Kennzahlen zur Effizienzmessung in der Logistik und liefert ein Maß für die jeweilige Liefertreue eines Lieferanten. Hinter der Abkürzung verstecken sich die Worte „On Time In Full“, welche die Liefer- und Leistungsfähigkeit bezeichnen.

Gemessen wird OTIF in Prozent. Die Rechnung besteht aus dem OT-Wert (On Time) und dem IF-Wert (In Full), was so viel wie „rechtzeitig“ und „vollständig“ bedeutet.

Wie wird die Liefertreue berechnet?

Die anzuwendende Formel ist:

OTIF = Anzahl rechtzeitig und vollständig gelieferter Lieferungen / gesamte Anzahl an Lieferungen.

Langfristig ist das Ziel, einen OTIF von 100% zu erzielen, da so eine optimale Warenverfügbarkeit gewährleistet wird.

Die OTIF kann auf unterschiedlichen Ebenen berechnet und ausgewertet werden. So lässt sich die OTIF beispielsweise global auf Lieferanten- oder Kundenebene, auf der Ebene einer einzelnen Einkaufs- oder Verkaufsorganisation oder auf der Ebene eines einzelnen Materials bestimmen und ermöglicht so verschiedene Analysen, Schlussfolgerungen und das Ergreifen von Gegenmaßnahmen bei einer schlechten Liefertreue.

Vorteile einer hohen Liefertreue

Liefertreue ist ein ausschlaggebendes Qualitätsmerkmal und ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Dabei unterscheiden sich die Vorteile je nachdem, ob man Sie aus Kunden- beziehungsweise Abnehmersicht oder Lieferantensicht betrachtet.

Aus Lieferantensicht ermöglicht eine hohe Liefertreue eine bessere Verhandlungsmacht bei der Preisgestaltung.

Denn aus Kunden- beziehungsweise Abnehmersicht können bei zuverlässiger Lieferung durch den Lieferanten die Lagerbestände geringgehalten und damit die Kapitalbindung reduziert werden. Es werden zudem weniger Lagerflächen benötigt, da ein geringerer Sicherheitsbestand des Materials vorgehalten werden muss, den es üblicherweise braucht, um Produktionsausfälle durch fehlende Vormaterialien zu verhindern. Zu guter Letzt erhöht eine hohe Liefertreue der Lieferanten beim Kunden die Planungssicherheit, was sich wiederum auf die Liefertreue hin zum Endkunden positiv auswirkt. So ist es Unternehmen mit hoher Liefertreue möglich, dies als Grund für einen erhöhten Preis anzuführen.  

Eine hohe Liefertreue führt letztlich zu einer starken Kundenbindung und gegenseitigem Vertrauen, was in besseren Beziehungen und einer erhöhten Kundenzufriedenheit mündet. Eine stetige hohe Liefertreue ermöglicht langfristiges Zusammenarbeiten und fördert zuverlässige Umsätze und Aufträge in der Zukunft. Bemühungen zur Steigerung der Liefertreue sind also nachhaltige Investitionen in die Zukunft eines Unternehmens.

Optimieren der Liefertreue

Lieferverzögerungen sorgen für Unzuverlässigkeit im Planungsablauf und wirken sich deswegen negativ auf die Finanzen und Reputation eines Unternehmens aus. Um Lieferverzögerungen zu vermeiden und die Liefertreue zu verbessern, kann in verschiedenen Punkten besonders Vorarbeit geleistet werden.

Zuerst einmal ist es wichtig, sich die aktuelle Situation der Liefertreue zu vergegenwärtigen, um Optimierungspotenziale zu identifizieren.

Hierzu sollte ein kontinuierliches Monitoring aufgebaut werden.

Sind Verbesserungspotenziale identifiziert, gilt es die passenden Maßnahmen zu ergreifen und deren Wirksamkeit über ein umfassendes Monitoring zu überprüfen.

Eine Maßnahme könnte sein, die Liefertermine mit mehr Vorlaufzeit zu planen, um mögliche Verzögerungs- oder Fehlerquellen zu berücksichtigen und dafür anfallende Zeitaufwände miteinzuberechnen. Je realistischer die Planung ist, desto besser können Verzögerungen und damit eine Verschlechterung der Liefertreue verhindert werden. Das erfordert lediglich, früher mit der Bearbeitung eines Fertigungsauftrags zu starten oder alternativ Fehlerquellen und Verzögerungen aufzulösen.

Um die Entwicklung der Liefertreue beobachten und steuern zu können, eignet sich der Einsatz von spezifischen Softwarelösungen. Diese sorgen anhand von Visualisierungen für mehr Überblick, ermöglichen eine kontinuierliche und automatische Überwachung der Liefertreue und zeigen Optimierungspotentiale auf.

Whitepaper: Erfolgsfaktoren für die Liefertreue mit SAP

Die Liefertreue kann über den Geschäftserfolg entscheiden: Ob Kunden bleiben oder den Lieferanten wechseln, hängt direkt davon ab, ob sie georderte Ware zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Menge erhalten. Dennoch haben viele Unternehmen zu wenig Transparenz über ihre eigene Liefertreue. In diesem Whitepaper erläutern wir die wichtigsten Faktoren, die Ihre Liefertreueauswertung beeinflussen – und zeigen, warum speziell Unternehmen mit SAP-Systemen hier häufig scheitern.

Titelseite zum Whitepaper: Erfolgsfaktoren für die Liefertreue mit SAP

FAQ

Die wichtigsten Begriffe im Rahmen der Liefertreue erklären wir hier:

Liefertreue definiert sich durch die pünktliche und vollständige Lieferung von Waren an den richtigen Ort. Numerisch lässt sich Liefertreue durch den OTIF-Messwert erfassen und ist somit objektiv messbar.

OTIF ist ein Messwert, der zur Ermittlung der Liefertreue dient. Er wird aus Werten der OT (On Time) und IF (In Full) berechnet, und sollte im Optimalfall bei 100% liegen.

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